Erinnern Sie sich noch an 2010? Die Staatsschulden-Krise in Griechenland war die grosse Bedrohung für den Euro und gefährdete als grosser Handelspartner auch die Schweiz.
Heute, 2024, scheint dies lange vorbei zu sein – Anlass für den Rückblick ergibt aber, dass in diesem Jahr Frankreich als eine der grössten Europäischen Wirtschaftsräume mit Griechenland «gleich» gezogen hat. Das Haushaltsdefizit stieg auf 5.5% und die Staatsschulden betragen nun 111% der Wirtschaftsleistung. Und Frankreich steht nicht allein da. Ausser Zypern, Dänemark, Irland und Portugal gaben alle 27 EU-Länder mehr Geld aus als sie einnahmen. Und dies in einer Zeit, in der die Wirtschaft grundsätzlich gut läuft.
Wesentlicher Treiber dazu, ob und wie stark dies zum Problem wird, ist das Wirtschaftswachstum. In Zeiten, in denen dieses hoch ist, sinkt nicht nur statistisch die Verschuldungsquote, es stehen auch mehr Mittel in absoluten Zahlen zur Verfügung; umgekehrt funktioniert dies leider ebenso verstärkend – schwaches Wachstum schränkt den Spielraum ein und treibt die Verschuldungsspirale weiter nach oben. In so einer Phase befinden wir uns aktuell. Neben dem direkten Effekt kommt der indirekte Effekt über die Zinssituation dazu. Denn neben der Tatsache, dass höhere Schulden Zinszahlungen bedeutet, führen höhere Schulden auch zu einem Druck über ansteigende Risikoprämien (für tendenziell schlechtere Schuldner) und verstärken damit die Thematik nochmals. Dem kann nur entgegengehalten werden, in dem die Zentralbanken die Zinsen zu stark senken und die Entschuldung (und das Wachstum) über Inflation realisiert wird – oder in dem effektives Wirtschaftswachstum über Produktivitätssteigerungen bei konstanten Zinsen erreicht wird.
Letzteres ist unangenehm, aber gesünder – ersteres aber leider der bequemere und politisch einfachere Weg. Leider hat die Dynamik und die Spirale – gerade im EU-Markt – bereits stark angefangen zu drehen.
Entsprechend sollten wir uns in der Schweiz auf der aktuell noch guten Basis nicht ausruhen und den Fokus primär auf Produktivität legen, um unser Wachstum auf einem stabilen Umfeld sicherzustellen und gut durch den sich abzeichnenden Sturm zu kommen.
Erinnern Sie sich noch an 2010? Die Staatsschulden-Krise in Griechenland war die grosse Bedrohung für den Euro und gefährdete als grosser Handelspartner auch die Schweiz.
Heute, 2024, scheint dies lange vorbei zu sein – Anlass für den Rückblick ergibt aber, dass in diesem Jahr Frankreich als eine der grössten Europäischen Wirtschaftsräume mit Griechenland «gleich» gezogen hat. Das Haushaltsdefizit stieg auf 5.5% und die Staatsschulden betragen nun 111% der Wirtschaftsleistung. Und Frankreich steht nicht allein da. Ausser Zypern, Dänemark, Irland und Portugal gaben alle 27 EU-Länder mehr Geld aus als sie einnahmen. Und dies in einer Zeit, in der die Wirtschaft grundsätzlich gut läuft.
Wesentlicher Treiber dazu, ob und wie stark dies zum Problem wird, ist das Wirtschaftswachstum. In Zeiten, in denen dieses hoch ist, sinkt nicht nur statistisch die Verschuldungsquote, es stehen auch mehr Mittel in absoluten Zahlen zur Verfügung; umgekehrt funktioniert dies leider ebenso verstärkend – schwaches Wachstum schränkt den Spielraum ein und treibt die Verschuldungsspirale weiter nach oben. In so einer Phase befinden wir uns aktuell. Neben dem direkten Effekt kommt der indirekte Effekt über die Zinssituation dazu. Denn neben der Tatsache, dass höhere Schulden Zinszahlungen bedeutet, führen höhere Schulden auch zu einem Druck über ansteigende Risikoprämien (für tendenziell schlechtere Schuldner) und verstärken damit die Thematik nochmals. Dem kann nur entgegengehalten werden, in dem die Zentralbanken die Zinsen zu stark senken und die Entschuldung (und das Wachstum) über Inflation realisiert wird – oder in dem effektives Wirtschaftswachstum über Produktivitätssteigerungen bei konstanten Zinsen erreicht wird.
Letzteres ist unangenehm, aber gesünder – ersteres aber leider der bequemere und politisch einfachere Weg. Leider hat die Dynamik und die Spirale – gerade im EU-Markt – bereits stark angefangen zu drehen.
Entsprechend sollten wir uns in der Schweiz auf der aktuell noch guten Basis nicht ausruhen und den Fokus primär auf Produktivität legen, um unser Wachstum auf einem stabilen Umfeld sicherzustellen und gut durch den sich abzeichnenden Sturm zu kommen.