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Home > An- & Einsichten > AHV: Finanzierung braucht Transparenz Karriere

Claudia Mattig

dipl. Lm.-Ing. ETH,
Master of Arts HSG in Accounting and Finance,
dipl. Wirtschaftsprüferin

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

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Claudia Mattig

dipl. Lm.-Ing. ETH,
Master of Arts HSG in Accounting and Finance,
dipl. Wirtschaftsprüferin

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07.2025

 

AHV: Finanzierung braucht Transparenz

 

Die AHV gilt als tragende Säule unseres sozialen Zusammenhalts. Eine verlässliche Altersvorsorge stärkt das Vertrauen in den Staat, doch diese Sicherheit ist nicht selbstverständlich. Sie muss von der Gesellschaft organisiert und finanziert werden. Obwohl dies logisch erscheint, fehlt es der politischen Debatte oft an Klarheit und Realitätssinn.

 

Mit der 2022 beschlossenen Reform wurde die AHV-Finanzierung bis 2030 gesichert. Das Rentenalter wurde vereinheitlicht, der Altersrücktritt flexibilisiert und die Mehrwertsteuer leicht erhöht. Doch kaum ein Jahr nach Inkrafttreten der Reform zeigt sich: 2030 ist nah – und zusätzliche Leistungen wie die 13. AHV-Rente (ab 2026) wurden beschlossen. Die Frage der Finanzierung bleibt ungelöst. Je nach Ausgang der Diskussion zur Ehepaarrente könnte ein Loch von bis zu 10 Milliarden Franken entstehen. Der Bundesrat stellt im Mai 2025 klar: Eine Finanzierung über höhere Einnahmen wird angestrebt, nicht über ein höheres Rentenalter – zumindest nicht vor 2040.

 

Die Finanzierung der AHV erfolgt über Lohnbeiträge, Bundesmittel, Spielbankenerträge und die Mehrwertsteuer. Diese Mischung ist politisch opportun, verhindert aber Kostenklarheit. Nimmt man hypothetisch an, dass das Defizit ausschliesslich über die Mehrwertsteuer getragen wird, zeigt sich das Ausmass: Schon heute liegt sie bei 8.1%, mit der 13. AHV ist ein Anstieg um 0.7% geplant. Weitere Erhöhungen um 0.5% ab 2027 und nochmals 0.5% ab 2030 würden nötig, um einen Teil der Zusatzkosten zu decken. Für eine vollständige Finanzierung wären etwa 2% mehr nötig – was einen Satz von 10.8% ergäbe. Gleichzeitig möchte sich der Bund schrittweise aus der Finanzierung zurückziehen.

 

 

© iStock.com/EyeEm Mobile GmbH

 

Die Herausforderungen sind real: Die Gesellschaft altert, die Ausgaben steigen. Was es nun braucht, ist eine ehrliche, transparente Diskussion – nicht Verschleierung durch komplexe Finanzierungsmodelle. Nur wenn die Kostenwahrheit offenliegt, kann die AHV nachhaltig gesichert werden.

 

 

 

 

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Tags: An- & Einsichten, AHV, Rente, Rentenalter, Altersvorsorge, Sozialversicherung

07.2025

AHV: Finanzierung braucht Transparenz

 

Die AHV gilt als tragende Säule unseres sozialen Zusammenhalts. Eine verlässliche Altersvorsorge stärkt das Vertrauen in den Staat, doch diese Sicherheit ist nicht selbstverständlich. Sie muss von der Gesellschaft organisiert und finanziert werden. Obwohl dies logisch erscheint, fehlt es der politischen Debatte oft an Klarheit und Realitätssinn.

 

© iStock.com/EyeEm Mobile GmbH

 

Mit der 2022 beschlossenen Reform wurde die AHV-Finanzierung bis 2030 gesichert. Das Rentenalter wurde vereinheitlicht, der Altersrücktritt flexibilisiert und die Mehrwertsteuer leicht erhöht. Doch kaum ein Jahr nach Inkrafttreten der Reform zeigt sich: 2030 ist nah – und zusätzliche Leistungen wie die 13. AHV-Rente (ab 2026) wurden beschlossen. Die Frage der Finanzierung bleibt ungelöst. Je nach Ausgang der Diskussion zur Ehepaarrente könnte ein Loch von bis zu 10 Milliarden Franken entstehen. Der Bundesrat stellt im Mai 2025 klar: Eine Finanzierung über höhere Einnahmen wird angestrebt, nicht über ein höheres Rentenalter – zumindest nicht vor 2040.

 

Die Finanzierung der AHV erfolgt über Lohnbeiträge, Bundesmittel, Spielbankenerträge und die Mehrwertsteuer. Diese Mischung ist politisch opportun, verhindert aber Kostenklarheit. Nimmt man hypothetisch an, dass das Defizit ausschliesslich über die Mehrwertsteuer getragen wird, zeigt sich das Ausmass: Schon heute liegt sie bei 8.1%, mit der 13. AHV ist ein Anstieg um 0.7% geplant. Weitere Erhöhungen um 0.5% ab 2027 und nochmals 0.5% ab 2030 würden nötig, um einen Teil der Zusatzkosten zu decken. Für eine vollständige Finanzierung wären etwa 2% mehr nötig – was einen Satz von 10.8% ergäbe. Gleichzeitig möchte sich der Bund schrittweise aus der Finanzierung zurückziehen.

 

Die Herausforderungen sind real: Die Gesellschaft altert, die Ausgaben steigen. Was es nun braucht, ist eine ehrliche, transparente Diskussion – nicht Verschleierung durch komplexe Finanzierungsmodelle. Nur wenn die Kostenwahrheit offenliegt, kann die AHV nachhaltig gesichert werden.

 

Tags: An- & Einsichten, AHV, Rente, Rentenalter, Altersvorsorge, Sozialversicherung


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