Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht
Zum inzwischen 16. Mal führte die Treuhand- und Revisionsgesellschaft Mattig-Suter und Partner am 2. Februar 2016 im Hotel Seedamm Plaza, Pfäffikon SZ, ihre «An- & Einsichten – Beiträge zum kreativen Management von kleinen und mittleren Unternehmen» durch. Der Berliner Marken- und Strategieberater Holm Friebe sprach unter dem Titel «Die Stein-Strategie. Von der Kunst, nicht zu handeln» darüber, warum es oft am besten ist, nichts zu tun.
«Wer als Torhüter beweisen möchte, dass er sein Geld wert ist, der bewegt sich», so der Marken- und Strategieberater Holm Friebe (43) zu den rund 360 Besuchern am 2. Februar im Hotel Seedamm Plaza, Pfäffikon SZ, «obwohl er statistisch betrachtet grössere Erfolgschancen hätte, wenn er in der Mitte stehen bleiben würde.»
Holm Friebe, studierter Volkswirt, Dozent für Designtheorie und Geschäftsführer der Zentralen Intelligenz Agentur in Berlin kritisierte bei der Vortragsreihe «An- & Einsichten» den Aktionismus in unserer Gesellschaft. Vieles werde nur deshalb unternommen, damit etwas geschieht. Ungeachtet dessen, ob es zielführend ist oder nicht.
Gut gemeint ist nicht gut gemacht
Ob Mäuse-Strategie, Pinguin-Prinzip, Schaf-Strategie oder Kakerlaken-Strategie, die Verkaufsregale sind voll mit Strategie- und Selbsthilferatgebern, die uns suggerieren, dass wir uns in einem permanenten Wandel befinden und wir uns ständig neu erfinden müssen. Gemäss Friebe liegt das Problem aber nicht in der Trägheit sondern im Aktionismus, weil heute zu viel, zu schnell und zu unüberlegt gehandelt wird. Überall wird Aktivität simuliert und ein erheblicher Anteil der geleisteten Arbeitsstunden besteht aus schlecht begründeter, opportunistischer oder schlicht fingierter Arbeit.
Unverblümt zog er gleich zu Beginn mit seiner Stein-Strategie ins Feld und fordert zum Nicht-Handeln auf, was er aber nicht mit Müssiggang verwechselt haben will: «Nicht handeln kann nur derjenige, der auch handeln könnte.» Seine These ist chinesischen Weisheitslehren entlehnt, die den Zustand entspannter Gelassenheit empfehlen, um die Dinge ohne verbissenen Eifer zum richtigen Zeitpunkt geschehen zu lassen. «Aktionismus ohne Strategie geht nach hinten los, Passivität ermöglicht uns, die Lage richtig einzuschätzen.»
Von Steinen lernen heisst siegen lernen
Als Antwort, was wir von Steinen konkret lernen können, erteilte Friebe zwei Lektionen: 1. «Stay put», d.h. wenn die Situation unübersichtlich ist, dort zu bleiben, wo man ist. 2. «Don’t believe the Hype», denn neue Trends und Technologien werden kurzfristig über- und langfristig unterschätzt.
Am Ende stellte Friebe die Frage in den Raum, ob wir tatsächlich in so bewegten Zeiten leben, wie wir immer glauben und vermutet hinter dem Imperativ des Wandels eine kollektive Halluzination oder eine Form von Gegenwartseitelkeit. Er warnte davor, jeden Hype zu glauben und jedem Trend aufzuspringen und empfahl stattdessen: «Gehen Sie gelassen Ihren Geschäften nach und bleiben Sie dran.“
Fazit
«Wichtig scheint mir, dass man – gerade als Unternehmer – zum richtigen Zeitpunkt handelt, d.h. nicht zu früh und nicht zu spät.» (Claudia Mattig)
Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht
Zum inzwischen 16. Mal führte die Treuhand- und Revisionsgesellschaft Mattig-Suter und Partner am 2. Februar 2016 im Hotel Seedamm Plaza, Pfäffikon SZ, ihre «An- & Einsichten – Beiträge zum kreativen Management von kleinen und mittleren Unternehmen» durch. Der Berliner Marken- und Strategieberater Holm Friebe sprach unter dem Titel «Die Stein-Strategie. Von der Kunst, nicht zu handeln» darüber, warum es oft am besten ist, nichts zu tun.
«Top-Tennisspieler wissen, wie sie einen Schlag noch einige Millisekunden hinauszögern, bevor sie sich für eine Richtung entscheiden», so der Marken- und Strategieberater Holm Friebe (43) zu den rund 400 Besuchern am 2. Februar im Hotel Seedamm Plaza, Pfäffikon SZ. «Die erfolgreichsten Profis sind jene, die erkennen, welches Zeitfenster ihnen für eine Entscheidung zur Verfügung steht.»
Holm Friebe, studierter Volkswirt, Dozent für Designtheorie und Geschäftsführer der Zentralen Intelligenz Agentur in Berlin kritisierte bei der Vortragsreihe «An- & Einsichten» den Aktionismus in unserer Gesellschaft. Vieles werde nur deshalb unternommen, damit etwas geschieht. Ungeachtet dessen, ob es zielführend ist oder nicht.
Gut gemeint ist nicht gut gemacht
Ob Mäuse-Strategie, Pinguin-Prinzip, Schaf-Strategie oder Kakerlaken-Strategie, die Verkaufsregale sind voll mit Strategie- und Selbsthilferatgebern, die uns suggerieren, dass wir uns in einem permanenten Wandel befinden und wir uns ständig neu erfinden müssen. Gemäss Friebe liegt das Problem aber nicht in der Trägheit sondern im Aktionismus, weil heute zu viel, zu schnell und zu unüberlegt gehandelt wird. Überall wird Aktivität simuliert und ein erheblicher Anteil der geleisteten Arbeitsstunden besteht aus schlecht begründeter, opportunistischer oder schlicht fingierter Arbeit.
Unverblümt zog er gleich zu Beginn mit seiner Stein-Strategie ins Feld und fordert zum Nicht-Handeln auf, was er aber nicht mit Müssiggang verwechselt haben will: «Nicht handeln kann nur derjenige, der auch handeln könnte.» Seine These ist chinesischen Weisheitslehren entlehnt, die den Zustand entspannter Gelassenheit empfehlen, um die Dinge ohne verbissenen Eifer zum richtigen Zeitpunkt geschehen zu lassen. «Aktionismus ohne Strategie geht nach hinten los, Passivität ermöglicht uns, die Lage richtig einzuschätzen.»
Von Steinen lernen heisst siegen lernen
Als Antwort, was wir von Steinen konkret lernen können, erteilte Friebe zwei Lektionen: 1. «Stay put», d.h. wenn die Situation unübersichtlich ist, dort zu bleiben, wo man ist. 2. «Don’t believe the Hype», denn neue Trends und Technologien werden kurzfristig über- und langfristig unterschätzt.
Am Ende stellte Friebe die Frage in den Raum, ob wir tatsächlich in so bewegten Zeiten leben, wie wir immer glauben und vermutet hinter dem Imperativ des Wandels eine kollektive Halluzination oder eine Form von Gegenwartseitelkeit. Er warnte davor, jeden Hype zu glauben und jedem Trend aufzuspringen und empfahl stattdessen: «Gehen Sie gelassen Ihren Geschäften nach und bleiben Sie dran.“
Fazit
«Wichtig scheint mir, dass man – gerade als Unternehmer – zum richtigen Zeitpunkt handelt, d.h. nicht zu früh und nicht zu spät.» (Claudia Mattig)